Wer zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) muss, stellt sich oft die Frage, wie viel Zeit man für den gesamten Prozess einplanen sollte. Die Dauer der MPU hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Art der Fragestellung, Ihrer Vorbereitung und den Abläufen in der Begutachtungsstelle. In diesem Beitrag erklären wir, wie lange eine MPU in der Regel dauert und was Sie beachten sollten.
1. Die eigentliche MPU: Zeitrahmen vor Ort
Die Dauer der MPU vor Ort variiert je nach Fall, beträgt jedoch meistens 2 bis 4 Stunden. Der Termin besteht aus verschiedenen Modulen, die nacheinander durchgeführt werden:
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Medizinische Untersuchung:
Dauer: ca. 20 bis 40 Minuten
Ziel: Untersuchung Ihrer körperlichen Gesundheit und eventuell bestehender Einschränkungen, die die Fahreignung beeinflussen könnten. -
Leistungstests:
Dauer: ca. 20 bis 30 Minuten
Ziel: Überprüfung von Konzentration, Reaktionsfähigkeit und Belastbarkeit. -
Psychologisches Gespräch:
Dauer: ca. 45 bis 90 Minuten
Ziel: Analyse Ihrer Delikte, Verhaltensänderungen und der Einsicht in Ihr Fehlverhalten. Dieser Teil ist oft der umfangreichste und entscheidend für das Ergebnis der MPU.
Zusätzlich können kleinere Pausen oder Wartezeiten entstehen, sodass die gesamte MPU in der Regel zwischen 2 und 4 Stunden in Anspruch nimmt.
2. Die Vorbereitung auf die MPU: Ein wichtiger Zeitfaktor
Die eigentliche MPU dauert nur wenige Stunden, doch die Vorbereitung kann sich über mehrere Wochen oder Monate erstrecken. Wie lange Sie sich vorbereiten sollten, hängt davon ab, welche Nachweise erforderlich sind und wie intensiv Sie an Ihren Verhaltensmustern arbeiten müssen:
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Abstinenznachweise:
Alkohol: Mindestens 6 Monate, bei schwereren Fällen bis zu 12 Monate.
Drogen: Oft 6 bis 12 Monate, je nach Art des Konsums und den Vorgaben der MPU-Stelle. -
Verkehrspsychologische Beratung:
In der Regel mindestens 4 bis 8 Wochen, je nach individuellem Bedarf. Manche Betroffene benötigen jedoch deutlich länger, um sich auf das psychologische Gespräch vorzubereiten.
Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für ein positives Ergebnis und sollte daher nicht überstürzt werden.
3. Was beeinflusst die Gesamtdauer?
Die Gesamtdauer von der Anordnung der MPU bis zum Gutachten hängt von mehreren Faktoren ab:
- Verfügbarkeit von Terminen: Je nach Region und Begutachtungsstelle können Wartezeiten von mehreren Wochen entstehen, bevor Sie einen Termin erhalten.
- Erforderliche Nachweise: Wenn Abstinenznachweise oder Therapien notwendig sind, kann der Prozess 6 bis 12 Monate oder länger dauern.
- Nachbearbeitung des Gutachtens: Nach der MPU wird das Gutachten erstellt, was je nach Stelle einige Tage bis zwei Wochen dauern kann.
4. Die Schritte im Überblick: Von der Anordnung bis zum Ergebnis
Um einen Überblick zu geben, hier die typischen Zeitabschnitte einer MPU:
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Vorbereitung und Nachweise:
Dauer: Mehrere Wochen bis Monate
Ziel: Sicherstellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind (z. B. Abstinenz, verkehrspsychologische Vorbereitung). -
MPU-Termin vor Ort:
Dauer: 2 bis 4 Stunden
Ziel: Durchführung der medizinischen, psychologischen und leistungsbezogenen Untersuchungen. -
Gutachten-Erstellung:
Dauer: 3 bis 14 Tage
Ziel: Erstellung und Zusendung des Gutachtens, das bei der Führerscheinstelle eingereicht wird.
5. Tipps zur Zeitplanung
- Frühzeitig Termine vereinbaren: Klären Sie früh, wann Sie mit den erforderlichen Nachweisen starten können, und planen Sie rechtzeitig einen MPU-Termin.
- Genug Zeit für Vorbereitung: Überspringen Sie keine Schritte in der Vorbereitung. Eine gründliche Reflexion und Nachbereitung Ihrer Vergehen sind essenziell.
- Gutachten rechtzeitig abwarten: Das Gutachten ist entscheidend für Ihre weitere Vorgehensweise. Planen Sie genug Zeit ein, um es zu erhalten und bei der Führerscheinstelle einzureichen.
Fazit: Die MPU ist ein Prozess, keine schnelle Prüfung
Die eigentliche MPU dauert nur wenige Stunden, doch die Vorbereitung und die notwendigen Nachweise können sich über Monate erstrecken. Wer sich frühzeitig informiert, alle Anforderungen erfüllt und ausreichend Zeit für die Vorbereitung einplant, ist gut gerüstet für ein positives Ergebnis. Geduld und Sorgfalt sind hier entscheidend – es lohnt sich, diese Zeit zu investieren.
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