MPU wegen harter Drogen – Darf ich trotzdem Cannabis konsumieren, wenn es legal wird?

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In Deutschland wird die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) oft bei Verstößen im Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol angesetzt.
Mit der Legalisierung von Cannabis stellen sich viele Betroffene die Frage:

„Wenn ich eine MPU wegen harter Drogen machen muss, darf ich dann trotzdem Cannabis konsumieren, jetzt wo es legal wird?“

In diesem Beitrag klären wir, was bei der MPU beachtet werden muss und welche Rolle der Cannabiskonsum spielt, auch wenn dieser legal ist.

1. Gesetzliche Legalisierung vs. Eignung zum Führen eines Fahrzeugs

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Legalisierung von Cannabis nicht automatisch bedeutet, dass der Konsum für Personen, die eine MPU absolvieren müssen, uneingeschränkt erlaubt ist.
Auch mit der Legalisierung bleibt der Straßenverkehr ein Bereich mit strikter Toleranz gegenüber Drogen, die die Fahrtüchtigkeit beeinflussen können.
Bei der MPU liegt der Fokus weniger auf der Legalität der Substanz als auf der Frage, ob der Konsum – in diesem Fall von Cannabis – die Verkehrssicherheit beeinflusst und ob der Konsument für eine Teilnahme am Straßenverkehr geeignet ist.

2. Warum Cannabis bei der MPU ein Problem darstellt – selbst bei Legalisierung

Für die MPU-Gutachter ist nicht entscheidend, ob Cannabis legal ist oder nicht.
Sie interessieren sich dafür, ob der Betroffene einen drogenfreien und verantwortungsbewussten Lebensstil führt, der die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet.
Ein regelmäßiger Konsum von Cannabis wird als Risikofaktor angesehen – nicht nur, weil THC die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen kann, sondern auch weil er als Hinweis auf ein weiterhin riskantes Konsummuster gewertet werden könnte.

Die MPU verlangt oft eine Abstinenz von allen bewusstseinsverändernden Substanzen.
Wer weiterhin Cannabis konsumiert, könnte bei den Gutachtern den Eindruck erwecken, dass er sein Verhalten nicht ausreichend reflektiert hat oder seine Konsumgewohnheiten nicht vollständig unter Kontrolle hat.

3. Der Unterschied zwischen „gelegentlichem Konsum“ und „regelmäßigem Konsum“

In einigen Fällen könnte gelegentlicher und kontrollierter Cannabiskonsum erlaubt sein, wenn dieser sehr selten und nicht gewohnheitsmäßig erfolgt.
Doch hier ist Vorsicht geboten: Der Verdacht, dass Konsumgewohnheiten bestehen bleiben oder man nur temporär abstinent war, reicht oft aus, um eine MPU negativ zu beeinflussen.
Besonders im Rahmen einer MPU wegen harter Drogen erwarten die Gutachter in der Regel den vollständigen Verzicht, weil hier das Vertrauen in einen nachhaltigen Lebenswandel im Vordergrund steht.

4. Kann ich eine Ausnahme machen?

In sehr wenigen Fällen und nach langer Abstinenz kann es vorkommen, dass gelegentlicher, nicht verkehrsgefährdender Konsum toleriert wird – vorausgesetzt, er ist ausschließlich auf den Freizeitbereich beschränkt und wird in den ärztlichen Untersuchungen offen und reflektiert angesprochen.
Doch dies ist eine Ausnahme und sollte in jedem Fall nur mit Unterstützung eines Verkehrspsychologen besprochen werden, der individuell beurteilen kann, ob ein gelegentlicher Konsum realistisch ist oder die Gefahr birgt, die MPU nicht zu bestehen.

5. Abstinenz ist oft der sicherste Weg

Wenn es das Ziel ist, die MPU erfolgreich zu bestehen und die Fahrerlaubnis zurückzuerlangen, ist der sicherste Weg oft eine vollständige Abstinenz von Cannabis.
Das zeigt den Gutachtern:

  • Ehrliche Einsicht und Kontrolle über die eigenen Gewohnheiten,
  • Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit psychoaktiven Substanzen,
  • Bereitschaft, dauerhaft drogenfrei zu leben, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Fazit: Die eigene Entscheidung mit Bedacht treffen

Obwohl Cannabis legal ist, heißt das nicht, dass der Konsum während der MPU sinnvoll oder erlaubt ist.
Gerade für Personen, die eine MPU wegen harter Drogen absolvieren müssen, empfiehlt sich ein vorsichtiger und verantwortungsvoller Ansatz.
Eine vollständige Abstinenz ist oft die klarste und sicherste Option, um die MPU erfolgreich zu bestehen.
Ein bewusster Umgang mit dieser Entscheidung zeigt den Gutachtern, dass man die Eignung und das Verantwortungsbewusstsein für das Führen eines Fahrzeugs zurückgewonnen hat.

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