MPU wegen Mischkonsum – was muss ich beachten?

Wenn Alkohol oder Drogen zur MPU führen, ist das bereits eine große Herausforderung. Doch Mischkonsum, also der gleichzeitige oder regelmäßige Konsum von mehreren Substanzen, wird noch einmal strenger bewertet – und mit gutem Grund: Das Risiko im Straßenverkehr steigt exponentiell.

⚠️ Was versteht man unter Mischkonsum?

Typische Mischkonsum-Fälle sind:

• Alkohol + Cannabis
• Alkohol + Medikamente (z. B. Benzodiazepine)
• Cannabis + andere Drogen (z. B. Amphetamin)

Diese Kombinationen deuten oft auf ein problematisches Konsummuster, Kontrollverlust oder sogar Suchttendenzen hin.

🔍 Was erwartet dich bei der MPU?

Die Anforderungen sind hoch:

• Abstinenzbelege für alle konsumierten Substanzen – oft über 12 Monate
• Lückenlose Dokumentation (Urinkontrollen, Haaranalysen)
• Tiefgehendes psychologisches Gespräch, das deutlich machen muss:
  • Du hast dein Konsumverhalten verstanden
  • Du hast es dauerhaft und stabil verändert
  • Du verfügst über Strategien, Rückfälle zu vermeiden

🧠 Wie bereitest du dich richtig vor?

• Abstinenz nachweisen: Beginne frühzeitig mit anerkannten Abstinenzbelegen – nur diese zählen im Gutachten.
• Psychologische Aufarbeitung: Warum hast du konsumiert? Was hat dir der Konsum gegeben? Wie gehst du heute mit denselben Herausforderungen um?
• Lebensstil verändern: Neue Hobbys, stabilere soziale Kontakte, ggf. auch therapeutische Unterstützung – das Gutachten muss erkennen: Du hast dein Leben verändert, nicht nur dein Verhalten.

🔄 Beispiel aus der Praxis

„Ich habe Alkohol oft getrunken, um runterzukommen, und gekifft, um abzuschalten. Heute habe ich Sport und Gespräche, statt Flaschen und Joints.“
– Teilnehmer, 37 Jahre

✅ Fazit

Eine MPU wegen Mischkonsums ist intensiv – aber auch eine große Chance zur Neuorientierung. Wer seine Vergangenheit aufarbeitet, ehrlich reflektiert und aktiv neue Wege geht, wird nicht nur seinen Führerschein, sondern auch ein stabileres, bewussteres Leben zurückgewinnen.

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